Weihnachten haben wir dieses Jahr in Zhuhai, China verbracht. Die Quarantäneregelungen haben uns dazu bewogen, nicht nach Deutschland zu fliegen, und zudem galt zum Zeitpunkt unserer Entscheidung noch, dass man mit einer COVID19-Infektion ins Krankenhaus muss (hier galt man übrigens als positiv mit einem ct-Wert bis 35 und nicht, wie es in Deutschland der Fall ist, bis zu einem ct-Wert bis 30. Wer also in Deutschland schon wieder als negativ galt, war hier noch positiv.). Die Angst, bei Ankunft in China Corona zu haben, kannten wir ja aber noch von unserer Ausreise im Mai und auch Quarantäne musste nicht wieder sein. Also feierten wir Weihnachten in unserem neuen Zuhause, unserem „home away from home“ (konnte ja auch keiner ahnen, dass China die Quarantäne zum 08.01.2023 aufheben und Corona zur Erkältung deklarieren würde).
Wir haben nach China keine Weihnachtsdeko mitgenommen, also habe ich uns bei Taobao ein paar Dinge besorgt, die wir in Deutschland noch nicht hatten. Nun haben wir also nichts doppelt – und ein paar neue plüschige Weihnachtsmänner und Rentiere!;-) Auch unsere Adventskalender haben ein bisschen Weihnachtsstimmung geschaffen. Mit den MTU-Damen habe ich einen diy-Adventskalender gemacht: jede hat für die anderen das gleiche Geschenk vorbereitet sowie Süßigkeiten, sodass jede von uns am Ende einen vollständigen Adventskalender hatte. Auf die Idee hat mich meine liebe Freundin Anne aus Deutschland gebracht und wir machen das hier nächstes Jahr bestimmt wieder! Wir hatten richtig Spaß am Türchen öffnen und ich habe schon eine Idee für Ostern! Aurelia habe ich einen Adventskalender aus einem Panel von Susalabim (meine absolute Lieblingsstoffdesignerin!) genäht, welches ich noch aus Deutschland mitgebracht hatte. Thomas hat dieses Mal einen etwas kleineren Kalender bekommen, weil ich hier in China einfach nicht an diese ganzen Kleinigkeiten gekommen bin, die ich sonst in seinen Kalender gepackt habe. Thomas hat mir auch einen geschenkt und ich habe mich riesig darüber gefreut!
Aurelia und ich haben mehrmals Keksteig vorbereitet, aus dem ich abends Marzipankekse gebacken habe. Die haben tatsächlich geschmeckt wie in Deutschland und ich war so glücklich drüber! Ihr wundert euch über diese Freude? Habt ihr schon einmal versucht in China Marzipan zu bekommen? Nein? Ich schon!
Vor Weihnachten waren wir noch eine Woche in Yunnan unterwegs. Kurz vorher hat China COVID19 zur einer Erkältung erklärt und das Reisen erleichtert. Wir brauchten keine Health Codes mehr, die in jeder Provinz anders sind (bzw. waren). Wir brauchten keine Tests mehr und mussten somit nicht mehr nach Teststationen suchen, was auch nicht immer einfach war. Dafür waren dann aber alle Leute in China krank. Wir kamen kurz vor Weihnachten zurück und waren selber etwas angeschlagen. Aufgrund von COVID ist dann leider das Expats-Weihnachtstreffen in Zhuhai, das Marianne und Johnny jedes Jahr organisieren, ausgefallen. Wir hatten auch überlegt, in die London Lounge zum Weihnachtsessen zu gehen, aber das haben wir wegen Corona auch nicht gewagt, da wir eigentlich nach Weihnachten nach Shanghai wollten, um dort Aurelias Geburtstag zu feiern. Weihnachten war bei uns also nicht soooo spannend. 😉 Ein ganz bisschen Weihnachtsstimmung haben wir uns an einem Wochenende in Macau geholt, wo in den Malls Weihnachtsmusik gespielt wird und es ausgiebig weihnachtlich geschmückt ist. Der Weihnachtsmarkt der AHK, der dieses Jahr in Shenzhen statt in Guangzhou stattfinden sollte, ist dann leider auch Corona zum Opfer gefallen (er wurde abgesagt, bevor China beschlossen hat, dass Corona gar nicht so schlimm ist).
Das schönste an Weihnachten sind ja die Geschenke. Oder? Vielleicht auch das Essen!;-) Ich habe versucht, Enten- oder Gänsekeulen zu bekommen, aber war nicht erfolgreich (zumindest nicht bei den Schlachtern meines Vertrauens). Wir hätten Entenbrust ohne Haut haben können, aber die Haut ist doch das beste an dem Vogel! Da die ganzen Liefer-Fahrer Corona haben, war ohnehin nicht klar, ob die Entenbrust rechtzeitig bei uns angekommen wäre. Also haben wir überlegt, dass wir uns Pita-Bread füllen. Dafür haben wir fleißig eingekauft und uns gefreut. Als Thomas es dann aufgemacht hat, hat es so stark nach UHU-Kleber gerochen, dass wir es nicht essen mochten. Die Alternative, Wraps, klebte so aneinander, dass wir sie nicht erwärmen konnten. Also ist Thomas noch einmal zum Supermarkt in der Mall gefahren, um Baguette zu holen. Baguette gab es nicht mehr, also hat er eine Art Brot mitgebracht. War auch lecker, aber wir hatten uns das insgesamt anders vorgestellt!;-) Am ersten Weihnachtstag habe ich uns Klöße nach dem Rezept meiner Oma gemacht. Die sind richtig gut geworden! Dazu gab es Rotkohl aus dem Glas (Kühne sei Dank! Gibt es in zwei ganz bestimmten Supermärkten in Zhuhai.) und Bratwurst. Die braune Soße hat uns gefehlt, aber ansonsten war es lecker.
Das schönste war die Bescherung an Heiligabend. Wir haben Aurelia eine Spielküche besorgt, die sie sofort in Beschlag genommen hat und uns fleißig bekocht hat. Sie liebt ihre Küche und wir waren glücklich, dass Aurelia sich so gefreut hat! Die Weihnachtsdeko darf nun aber Aurelias Geburtstagsdekoration weichen (wie praktisch, dass dann für Silvester auch gleich dekoriert ist 😉 ). Ich freue mich so auf ihren Geburtstag – es erinnert mich so an unseren wundervollen Tag vor nun fast zwei Jahren!:-)