Am Freitag, 08.07.2022, sind wir nach langer Zeit in den beiden Hotels endlich in unsere Wohnung eingezogen. Wir haben zwei Stühle, einen Kühlschrank, ein Bett, eine Waschmaschine und einen Trockner – also alles, was man braucht 😉
Aurelia und ich haben fleißig gepackt – ich habe gepackt und Aurelia wieder ausgepackt – und als der Fahrer von der MTU Thomas und die anderen zum Hotel gebracht hatte, haben wir das Gepäck beim Fahrer ins Auto geladen und er hat uns zu unserer Wohnung in Century City gebracht. Jürgen und Claudia haben uns geholfen und gewunken, und nun warten wir darauf, dass die beiden ebenfalls bald ihre Wohnung in Century City beziehen können. Seit Montag, 11.07.2022 ist der Stadtteil des Hotels, Jida, in Lockdown und keiner kommt aus diesem Stadtteil raus. Seit Montag heißt es daher auch für alle anderen: testen. Täglich. Was auch sonst. Als immer mehr Fälle auftraten (da waren es um die 30 Fälle – für Europa wenig, für China viel), sind Aurelia und ich noch mal schnell ins Village zum Vanguard gelaufen, um einzukaufen. Falls wir auch in Lockdown gehen. Oder nur unser Gebäude. Das ist bisher zum Glück nicht passiert, aber das soziale Leben ist eingeschränkt worden. Restaurants und Cafés dürfen nur zum Mitnehmen anbieten, die Kapazität der Supermärkte wurde auf 50% beschränkt.
An unserem ersten Abend in unserer Wohnung haben wir bei Papa Romantic bestellt, einem französischen Bäcker. Die Sandwiches waren super lecker, die Croissants noch besser und ich bin jetzt deren größter Fan. Das deutsche Brot schmeckt auch super und ist unser tägliches Abendbrot. Essen gehen ist zwar toll, aber wenn man aufgrund von Hotelaufenthalt gezwungen ist, essen zu gehen, dann gibt es nicht schöneres als ein selbst zubereitetes Essen aus dem eigenen Kühlschrank – oder ein Essen, das man zumindest in seinen eigenen vier Wänden zu sich nehmen kann 😉 Man kann sich die Bestellung liefern lassen, es gibt aber auch einen kleinen Laden, etwa 15-20 Minuten zu Fuß von uns aus. Dort waren Jenny und ich mit den Kindern, nachdem wir für unsere Wohnung Pflanzen besorgt haben. Was Pflanzen ausmachen können! Es sieht direkt wohnlicher aus!
Auch den deutschen Schlachter – Hainan Rainers, the Sausage Factory – haben wir schon ausprobiert. Frankfurter Würstchen, deutsche Bratwurst, Bockwurst – ein bisschen Heimat in China! Die Wurst wird umfangreich verpackt und gekühlt geliefert und Aurelia ist glücklich über ihre Würstchen! Eine Bestellung beim Western Food Paradise habe ich ebenfalls schon getätigt. Bevor ihr aber denkt, wir bestellen nur: Wir haben um die Ecke einen Markt, auf dem wir Gemüse und Obst einkaufen. Theoretisch gibt es auch alles mögliche an Seafood – ganz frisch, da noch lebendig. Aber aktuell präferieren wir noch unsere Wurst. Wir waren auch schon beim berühmten Sam’s Club und haben uns u.a. Pick Ups geholt (ein bisschen Bahlsen, das muss als Hannoveraner doch sein).
Unser Kühlschrank hat dieses ominöse freezingFresh-Fach, in welches wir unser Gemüse geworfen haben, nachdem wir unseren ersten Großeinkauf gemacht haben. Die Kartoffeln sind jetzt quasi Steine. Aber ich habe mich schon schlau gemacht, wie ich Gemüse am besten einfriere und werde unseren Kühlschrank Stück für Stück perfektionieren! Uns war nicht klar, dass das tatsächlich friert, weil wir ja Fächer für den Gefrierschrank direkt darunter haben. Wieder etwas gelernt. Wusstet ihr, dass man kleine gefrorene Tomaten toll zum Kochen verwenden kann? Wenn man sie abwäscht, verschwindet die Haut von ganz alleine!
Thomas‘ Geburtstag konnten wir dann auch schon in unserer Wohnung feiern. Morgens sind wir zum Starbucks gegangen und haben uns Hot Matcha Latte geholt, den wir aus Japan kennen. Ich liebe es! Dann wurde Carrot Cake geliefert, da wir noch keinen Backofen haben und ich keinen Kuchen backen konnte (Öfen gehören nicht zur chinesischen Küchenausstattung) und mittags waren wir in der Mall, ein bisschen shoppen und vietnamesisch essen. Mit Jenny und Co waren wir an unserem ersten Wochenende übrigens ganz lecker Hot Pot essen – wenn ihr uns besucht, machen wir das mit euch auch!
Mit den anderen Familien, die hier in Century City wohnen, haben Aurelia und ich uns auch schon getroffen. Aurelia spielt gerne mit den anderen Kindern und ich freue mich ebenfalls darüber, mit den anderen Müttern quatschen zu können. Wir gehen gemeinsam zum Testen und danach waren wir mal gemeinsam beim Markt oder auf dem Spielplatz. Aurelia hat sich ganz stolz ein Spielzeug – einen Rody – ausgeliehen und hat auch ein geliehenes Puky Wutsch in unserer Wohnung. Sie hatte in Deutschland auch eins, welches wir aber in Deutschland gelassen haben, da wir nur mit Luftfracht und nicht mit Container gereist sind. Ich bin richtig dankbar dafür, dass sie sich die Spielzeuge ausleihen darf! Bald kommt unsere Luftfracht mit ihrer Schaukel und ein paar Spielsachen, wir haben aber auch schon fleißig neue Sachen bestellt. Heute kam ihr Planschbecken an und am Abend unseres Einzugs wartete ihr neues Schaukelpferd vor der Tür. Mit den Spielsachen und dem Planschbecken kann man dann auch gut die heiße Zeit überbrücken – um die Mittagszeit kann man einfach nicht lange rausgehen, da es zu warm ist. Wir machen es uns hier aber einfach passend und schön 🙂
Schöner Bericht.
Da entsteht langsam aber sicher etwas neues, mit neuer Wohnung, Erkundung Grossraum Zuhai, kulinarischen Gerichten, Freundschaften fuer gross und klein und nicht zu vergessen Unabhängigkeit mit eigenem Kfz. Genießt die Tage es sind die schönsten die in Erinnerung bleiben wegen der vielen gelebten Überraschungen.
Weiter so und LG aus good old Germany.
Liebe Alessa, lieber Thomas, liebe Aurelia,
ich habe nun auch den Weg zu eurem Blog gefunden und schaffe es endlich, auch mal zu kommentieren, nachdem ich die letzten Berichte als stille Leserin verfolgt habe.
Das klingt alles so spannend und aufregend, aber vieles klingt auch ziemlich fremd und verrückt. Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt, wie euer Abenteuer weitergeht. 😁
Eure Wohnung sieht super aus! Ich hoffe, ihr lebt euch schnell ein und findet noch weitere nette Nachbarn. Gibt es dort so etwas wie regelmäßige Nachbarschaftstreffen oder Treffen der MTUler bzw. der deutschen Gemeinschaft in der Stadt? Wohnen in eurem Haus nur Europäer oder auch Chinesen?
Liebe Grüße aus Hannover! (Wir schwitzen hier heute bei 36 Grad – für euch wahrscheinlich schon ganz normal. 😜)
Melanie
Hi Mel, schön, dass du unseren Blog verfolgst!:-) In unserem Haus wohnen auch Chinesen, z.B. direkt über und unter uns. Im August wird es ein get together der MTU geben und wir sind schon sehr gespannt darauf, da wir noch nicht alle MTUler und deren Partner/Familien kennengelernt haben. Aurelia und ich sind mit einigen anderen Müttern und deren Kindern aber häufig gemeinsam unterwegs, was uns ausgesprochen gut gefällt!!:-) Sonnige Grüße! Alessa