Die erste Woche nach der Quarantäne

Am 13.06.2022 war Thomas‘ erster Arbeitstags. Aurelia und ich hatten das Glück, dass Claudia uns die Umgebung des Hotels zeigte. Claudia, Jürgen, Jörn und Friedhelm sind drei Wochen vor uns nach Zhuhai geflogen und im gleichen Hotel untergebracht wie wir. Das Zhuhai Holiday Resort Hotel ist sehr schön – und wir dürfen unser Zimmer verlassen! Einfach so! Das ist ein wirklich schönes Gefühl. Wir sind am Montag schon um halb 7 aufgewacht, Aurelia um 7 Uhr. Der Wagen, der Thomas, Jürgen und Jörn zur Arbeit abgeholt hat, kam um 8:30 Uhr. Aurelia und ich sind dann schon mit Thomas zum Frühstück gegangen und haben dann noch mit Claudia zusammen dort gesessen, als die Männer los mussten. Das Frühstücksbuffet ist gut und es ist schön, wieder wählen zu können. Aurelia und ich gehen nun meistens zwei Mal frühstücken: erst mit Thomas und dann noch einmal mit Claudia. Ich freue mich immer drüber und Aurelia isst so viel, da kann das nicht schaden. 😉

Neben unserem Hotel gibt es einen schönen kleinen Park, in welchem Aurelia fleißig laufen und Treppen steigen – nach wie vor eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen – und schwarze Schwäne und Gänse beobachten kann. Auch einige Restaurants sind fußläufig erreichbar. Jürgen und Claudia haben uns am Montag einen tollen Italiener gezeigt. Claudia hat Aurelia und mir zudem die weitere Umgebung des Hotels gezeigt. Es gibt hier zwei Bäcker, die wir im Laufe der Woche ausprobiert haben – mit wirklich zufriedenstellendem Ergebnis! Die Spaziergänge mit Claudia genieße ich sehr! Es ist schön, nicht allein im Hotel zu sein und vor allem in den ersten Tagen hatte ich Ablenkung und nette Gesellschaft wirklich nötig!

Am Dienstag sind Aurelia und ich mit Thomas zur MTU gefahren, weil wir neue SIM-Karten und ein Bankkonto erhalten sollten. In der MTU wurden wir freudig begrüßt – vor allem Aurelia – und es waren alle sehr nett. Mit einer Praktikantin sind wir dann zunächst losgezogen, um unsere neuen SIM-Karten zu besorgen. Das hat zwar etwas gedauert, aber gut geklappt. Schon bei unserer Ankunft hatte eine Verkäuferin von einem Goldschmuckladen nebenan Aurelia ins Auge gefasst und versucht, sie zu sich zu winken. Als ich dann mit Aurelia im Laden unterwegs war (Aurelia ist ständig am Laufen) und neben ihr kniete, griffen plötzlich Hände nach ihr und packten sie am Arm. Ich hatte zwar schon mitbekommen, dass sie häufig angefasst wird und wurde schon vorgewarnt, dass auch ungefragt Fotos und Videos gemacht werden würden, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass jemand so grob und ungefragt nach meinem Kind packt. Ich habe sofort geschimpft und obwohl mich die Frau garantiert nicht verstanden hat, hat sie danach Abstand gehalten. Für mich war das ein wirklich schlimmes Erlebnis und der Schreck saß bis zum Abend sehr tief. An dieser Stelle muss ich natürlich dazu sagen, dass das Ausnahmen sind. Aurelia wird zwar ständig angefasst und alle finden sie süß und wollen sie manchmal auch auf den Arm nehmen, aber die Leute sind dabei freundlich und verstehen auch, wenn man um Abstand bittet. Diese Situation war einfach anders und da alles noch so neu ist, war mir das einfach zuviel.

Wir sind dann erst einmal zurück zur MTU, haben in der Kantine etwas gegessen und sind dann weiter zur Bank. Wir wurden vorgewarnt, dass das etwas dauern kann – und das hat es auch. Es gab sehr viel Papierkram und wir mussten die Dokumente mit Fingerabdrücken unterzeichnen. Wir waren zutiefst beeindruckt! Irgendwann war Aurelia total müde und unsere Stimmung etwas gedrückt. Wir waren sehr froh, als wir nachmittags zurück im Hotel waren. Abends waren wir beim Japaner, was meine Stimmung wieder sehr gehoben hat. Das Essen war großartig und die Leute sehr niedlich zu Aurelia! Und sie liiiiiiebt Miso-Suppe!

Sushiiiiiii!

Einen Abend wurden wir von Jenny und Martin, einem Kollegen von Thomas, und deren Kindern in ihr Zuhause nach Century City eingeladen und erfreuten uns an Aufschnitt, Brot und Brötchen. Das war einfach wundervoll! Aurelia hat sogar Frankfurter Würstchen bekommen – sie war richtig aufgeregt, als Jenny die Würstchen-Packung gezeigt hat! Aurelia und ich hatten am Freitag dann noch einmal das Glück, dass Claudia uns mit zu Sabine genommen hat, die auch in Century City wohnt. Dort haben wir auch Jenny wiedergetroffen und wir waren alle zusammen etwas essen. Claudia und ich waren anschließend noch bei Sabine Tee trinken. Das war ein wirklich schöner Tag und ich freue mich total, dass unsere Wohnung ebenfalls in Century City sein wird.

Am Samstag waren wir zum ersten Mal in unserer zukünftigen Wohnung in Century City. Die Maklerin, Annie, mit der die meisten MTUler zusammenarbeiten, ist total lieb und spricht gut englisch – ja, das muss man hier wirklich erwähnen! Das ist nämlich – entgegen meiner Erwartungen – nicht sehr häufig. Wirklich nicht. Und trägt wahrscheinlich wesentlich zu meinem heftigen anfänglichen Kulturschock bei. Ihr denkt jetzt vielleicht:“War doch klar, dass dort keiner Englisch spricht“, aber um meine Erwartungen zu erklären: Wir können von unserem Hotelzimmer aus das Sands in Macao sehen. Überhaupt können wir Macao sehen. Es ist direkt nebenan, genau wie Hongkong. Dort benutzen sie sogar Google! Es ist faszinierend, wie nah und gleichzeitig fern man sich hier sein kann.

Unsere zukünftige Wohnung ist schön und ich freue mich darauf, sie einrichten zu können. Vor allem für Aurelia suche ich schon fleißig Spielsachen, die ich bestellen kann, sobald wir eingezogen sind. Bei den Außentemperaturen kann man sich draußen leider auch nicht soooo lange aufhalten, also bauen wir ihr einfach ein Spieleparadies in der Wohnung. 😉 Den Schlüssel zur Wohnung erhalten wir wahrscheinlich am Samstag.

Wir waren dann noch in der Mall in New Town, wo ich mir bei H&M zwei luftige Kleidungsstücke gekauft habe. Irgendwie war mir nicht klar, dass die Luftfeuchtigkeit so dermaßen hoch ist und aufgrund der Mücken und Sandflies sind kurze Sachen keine wirkliche Option. Für Aurelia haben wir bei Uniqlo zwei Hosen gekauft, da sie während der Quarantäne ziemlich gewachsen ist.

Obwohl die Woche mit etwas gedrückter Stimmung anfing – Kulturschock lässt grüßen – waren wir nach ein paar Tagen ganz gut drauf. Sonntag waren wir eigentlich verabredet, haben dann aber stattdessen an unserem ersten Massentesten teilgenommen. Genau. Das Testen geht wieder los. Weiteres dazu erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag!

Ein Gedanke zu “Die erste Woche nach der Quarantäne

  1. Nach einer Weile lernt man richtiges Graubrot zu schätzen, ich habe immer vom Flughafen noch frisches Brot mitgenommen.
    Eure Wohnung hat eine schöne Aussicht, da kann man sich sicher wohl fühlen.

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