Wir kündigten unsere Wohnung im wunderschönen Herrenhausen, was mir noch immer etwas Leid tut, weil wir uns dort wirklich wohl gefühlt haben. Unsere Sachen, die wir nicht mit nach China mitnehmen würden, lagerten wir bei unseren Familien ein. Alles, was wir mitnehmen wollten, wurde am 17.05.2022 von der Spedition Dachser in Steinwedel bei Thomas‘ Eltern abgeholt. Uns wurde gesagt, dass die Spedition alles packen würde, im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass die unsere Kisten nur zuklebten. Da hätte ich im Nachhinein doch lieber etwas mehr nach System gepackt.
Die letzten Tage verbrachten wir bei unseren Familien. Als Wohnungsübergabe war, fuhren Aurelia und ich mit nach Herrenhausen und gingen ein letztes Mal zur Schlachterei Hebel, um Aurelia ihre geliebten Wiener Würstchen zu holen. Als wir in Herrenhausen wohnten, gingen wir regelmäßig zusammen dorthin und auf dem Rückweg hatte Aurelia eine Hand an meiner und in ihrer anderen Hand – zufrieden und glücklich – ein Würstchen. Irgendwie sind es doch diese Kleinigkeiten, die das Leben so besonders machen, oder?
Micky, meine Zwillingsschwester, nahm ihre Tochter Emily sogar extra aus dem Kindergarten raus, damit wir das Risiko einer Corona-Infektion reduzieren konnten. Ohne drei negative PCR-Tests und einen negativen Antigen-Schnelltest vor Abflug kommt man nämlich nicht ins Flugzeug. Das sorgte zeitweise für eine zusätzliche psychische Belastung – plötzlich „wohnungslos“, wie meine beste Freundin Caro es so treffend ausgedrückt hat, und ohne 100%ige Sicherheit in das Flugzeug zu kommen.
Wir sind total froh darüber, dass wir unsere Familien noch sehen konnten – und traurig um jede Person, die wir vor Abflug nicht mehr treffen konnten. Erst durch einen Abschied und den Umzug in ein Land mit solch einer Entfernung wird einem bewusst, wie schön es ist, seine Familie und Freunde so nah bei sich zu haben. Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, dass wir in Deutschland von beiden Seiten wieder so viele Familienmitglieder in unmittelbarer Nähe haben werden.
Die letzten Tage bei unseren Familien konnten wir leider gar nicht so intensiv mit ihnen verbringen, weil wir das Packen, das Vorbereiten der Dokumente und die Zeit, die für das Testen drauf ging, etwas unterschätzt haben. Wir konnten trotzdem noch schöne gemeinsame Erinnerungen sammeln und sind unseren Familien für ihre Unterstützung und den Aufwand sehr dankbar!