Shanghai

Zu Thomas‘ Geburtstag gab es für mich auch eine kleine Überraschung, nämlich ein Geschenk zu unserem Hochzeitstag, der auf den gleichen Tag wie Thomas‘ Geburtstag fällt: ein Wochenende in Shanghai! Wir verbrachten also das Wochenende vom 18.-20. August 2023 in einer der größten Städte der Welt!

Wir sind am Freitag von Zhuhai nach Hongkong gestartet. Mit dem Bus ging es über die HZMB direkt zum Flughafen in Hongkong und von dort mit dem Flugzeug nach Shanghai. Da wir über Hongkong geflogen sind, sind wir also einmal aus Mainland China ausgereist (in Zhuhai) und wieder eingereist (in Shanghai) und haben wieder zwei Stempel mehr im Pass. Vom Flughafen in Shanghai sind wir mit dem Maglev in die Stadt gefahren. Mit etwas über 300 km/h sind wir innerhalb von wenigen Minuten in der City gelandet und von dort mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Die Taxi-App, die wir in Zhuhai benutzen, funktioniert natürlich auch in Shanghai, was wirklich praktisch ist! Unser Hotel lag in der Nähe des Oriental Pearl Tower, der dadurch ein guter Orientierungspunkt war. Im Hotel gab es für Aurelia Luftballons und ein kleines Kuscheltier, das allerdings direkt kaputt war. Als Thomas noch einmal zur Rezeption runter gegangen ist, habe ich ihm das kaputte Tierchen mitgegeben und gefragt, ob er nach einem neuen fragen kann. Da es keine mehr gab, wurde es unten behalten und Aurelia sollte am nächsten Tag ein neues bekommen – aber Aurelia war anderer Meinung. Schon in Schlafsachen und ziemlich übermüdet weinte sie nach ihrem „neuen Kuscheltier“. Aurelia und ich sind also wieder runter und zum Glück lag das kaputte Tierchen noch an der Rezeption und wir haben es wieder mit hochgenommen. Was tut man nicht alles für einen Start in eine ruhige Nacht. 😉

Natürlich mussten wir unbedingt zur Starbucks Reserve Shanghai Roastery. Dort habe ich mir einen kleinen Tumbler gekauft, den man gravieren lassen konnte. Ich hätte ihn gerne mit chinesischer Gravur gehabt, aber da das Personal nur wenig Englisch sprach und die Übersetzungs-Apps keine überzeugende Übersetzung ausgespuckt haben, habe ich mich für einen Hasen (für das Jahr des Hasen), 2023 und meinen Namen entschieden. Und eine Tasse musste natürlich auch mit! Zum Mittagessen ging es zum Libanesen – seeeeehr seeehr lecker! Im Hotel sind wir in den Pool gehüpft und abends zum Italiener gegangen, wo wir schön draußen sitzen konnten. Dann ging es noch zu The Bund – meine Güte, war das voll! Aber der Blick war mega! Vor allem, als wir um die Ecke bogen und den ersten Blick auf die historischen europäischen Kolonialbauten werfen konnten. Auf der anderen Uferseite der Kontrast: Die Skyline von Lujiazui mit dem Oriental Pearl Tower.

Am nächsten Tag waren wir in Old Shanghai und dann ging es auch schon wieder zum Flughafen. Die Einreise in Zhuhai war super anstrengend, weil wir gleichzeitig mit mehreren chinesischen Reisegruppen ankamen und es ein fürchterliches Geschubse gab (zu dem Zeitpunkt musste man noch die Health Codes scannen, was die meisten Leute – obwohl die ja chinesisch konnten – offensichtlich nicht verstanden hatten). In unserer nächsten Chinesisch-Stunde habe ich Vivian direkt gefragt, was „don’t push“ heißt – und es seitdem nicht mehr vergessen.

Was hat uns an Shanghai mit am besten gefallen? Das Essen! Es ist schön, eine große internationale Auswahl zu haben! Eine Stadt, die eine so wesentliche Rolle in der Wirtschaft Chinas spielt und als wichtige Stadt in Bezug auf Finanzen und Handel – und das weltweit – gilt, hat unsere Erwartungen hinsichtlich der Internationalität insgesamt sehr hoch gehalten. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass in China gerade Ferienzeit war, aber so international haben wir uns dann doch nicht gefühlt, als uns im Hotel bei jeder(!) Fahrt mit dem Fahrstuhl Leute auf Aurelia angesprochen haben – wenn auch teilweise auf Englisch, so fair muss man da dann doch sein. So kam also nicht nur das typische „hěn kě’ài/ hǎo kě’ài“ , sondern hintendran noch das englische „so cute„. Wir hatten aber nicht erwartet, das blonde Locken in der Metropole Shanghai gefühlt fast mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden als in Zhuhai. Auch auf der Straße war Aurelia ständig der Star (zum Glück merkt sie das noch nicht so doll) und ein mittlerweile wie aus der Pistole geschossenes „bù yào pāi zhào“ (=don’t take pictures) – dem wahrscheinlich von mir am häufigsten gesprochenen Satz in China – kam auch in Shanghai zum Einsatz. Ihr lest es zwischen den Zeilen wahrscheinlich schon heraus: wir hatten ein bisschen gehofft, mal in der Masse unterzutauchen, haben aber scheinbar zu viel von der „Internationalität“ Shanghais erwartet. Vielleicht lag es aber auch einfach an den vielen chinesischen Touristen.

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