Quarantäne – Tag 15: Bergfest, Zongzi und Wohnungssuche

Wir zählen die Tage nun rückwärts – mehr als die Hälfte der Quarantäne-Zeit ist geschafft! Die Zeit zieht sich dennoch wie ein Kaugummi. Das sorgt bei mir alle paar Tage für starke Emotionsschwankungen. Da wir noch nie in Zhuhai (und China) gewesen sind, bin ich natürlich verunsichert, wie wir uns zurecht finden werden. Von den Familien, die schon über die MTU in Zhuhai sind, erfahren wir ganz tollen Zuspruch und Unterstützung und hören immer wieder, wie gut es allen gefällt. Das macht mir wirklich Hoffnung – in der Quarantäne habe ich allerdings noch keine neuen Erfahrungen sammeln können und ohne das „Neue“ hänge ich oft im „Alten“. So habe ich bspw. regelmäßig einen Kloß im Hals, wenn ich mir vorstelle, wie Aurelia nun eigentlich mit ihrem Opa Erdbeeren pflücken könnte oder mit ihrer Cousine im Garten spielen könnte, statt in einem Hotelzimmer zu sitzen. Auch ihrem Betreuungsplatz im August hänge ich sehr hinterher. Je näher das Ende der Quarantäne rückt, desto besser wird es aber, und ich hoffe, dass wir uns ganz schnell einleben werden. Mit der richtigen Musik kann man sich hier in der Quarantäne ja auch ein bisschen Stimmung machen und die Zeit überbrücken. … … AATEMLOOOOOOOOS durch die Quarantäne! Oder wie Thomas sagen würde: Sch*** drauf, Quarantäne ist nur einmal im Jahr!

Gestern startete das Dragon Boat Festival, welches noch bis Sonntag geht. Das ist einer der chinesischen Feiertage, von dem wir nun leider nicht allzu viel mitbekommen haben, aber dafür gab es zum Essen traditionelle Zongzi: pyramidenförmiger sticky rice mit einer Füllung, umwickelt mit Blättern. Bei uns war die Füllung eine Dattel, die wir uns genüsslich aus dem Reis gelöffelt haben. Nachmittags wurden wir dann mehrmals getestet (2x Nase, 2x Mund, 2x Spucktest) und freuten uns anschließend über Schokoladenküchlein, Obst und Kaffee.

Ich habe weiter oben ja schon erwähnt, dass wir durch die MTUler, die schon hier sind, viel Unterstützung erfahren, wofür wir wirklich dankbar sind! Auch bei unserer Wohnungssuche haben wir Hilfe. Wir möchten nämlich gerne möglichst schnell in eine eigene Wohnung, damit vor allem Aurelia endlich wieder ein zu Hause hat, in welchem sie länger als nur ein paar Wochen bleiben wird. Jenny und ihr Mann Martin haben für uns zwei Wohnungen in Century City angeschaut, wo auch die beiden mit ihren Kindern sowie einige andere MTUler wohnen. Eine Wohnung gefiel uns sehr gut und wir hatten der Maklerin gesagt, dass sie alles in die Wege leiten kann, aber am nächsten Tag schrieb sie uns, dass der Vermieter die Wohnung nun doch lieber verkaufen möchte. Die anderen Wohnungen, deren Bilder und Videos uns die Maklerin über WeChat geschickt hatte, gefielen uns leider nicht so gut, sodass wir dann doch beschlossen hatten, mit ihr Wohnungen anzuschauen, sobald wir Zhuhai erreicht haben würden. Sie hat nun aber mit einem anderen Vermieter im gleichen Haus wie unsere Wunschwohnung gesprochen, der die Möbel aus der Wohnung rausnehmen würde. Die möblierten Wohnungen gefallen uns aufgrund der Möbel nämlich nicht so gut, weshalb wir eine unmöblierte Wohnung suchen. Die Wohnung hätte den gleichen Grundriss wie unsere Wunschwohnung und wäre im achten statt im zwölften Stock (es gab auch eine Wohnung, die in Frage gekommen wäre, wäre sie nicht im 23. Stock gewesen – so weit oben ist mir dann doch zu hoch). Sonntag (morgen) schauen sich Jenny und Martin die Wohnung für uns an – wir sind dankbar und gespannt 🙂

Wir halten euch auf dem Laufenden und können euch hoffentlich bald unsere Wohnung in Zhuhai präsentieren – zunächst auf unserem Blog und gerne auch live, sobald dies möglich ist!